Ein bekannter Spruch lautet: „Der Geist war willig, doch das Fleisch war schwach.“ Damit wird der Umstand beschrieben, dass wir oft lautere Absichten pflegen, doch letztlich einen bequemeren Weg einschlagen:
Als du morgens aufgestanden bist, hast du dir vorgenommen heute Abend früher zu Bett zugehen, doch stattdessen bleibt du nachts vor dem Fernseher hängen. Am Vormittag hast du dir vorgenommen, später laufen zu gehen, doch stattdessen bleibst du auf der Couch liegen. Am Nachmittag hast du dir vorgenommen ein gesundes Abendessen zu kochen, doch stattdessen landest du bei einer Fastfood Kette.
Es sieht so aus als würden unsere ambitionierten Pläne ständig von unserem inneren Schweinhund torpediert. Aber warum ist das so? Und was ist überhaupt unser „innere Schweinehund“?
Wo befindet sich der innere Schweinehund?
Der Nucleus accumbens ist eine Kernstruktur im unteren Vorderhirn. Er spielt eine zentrale Rolle im mesolimbischen System, dem „Belohnungssystem“ des Gehirns.
Das mesolimbische System fördert durch Glücksgefühle das Verstärken bestimmter Verhaltensmuster, die mit Belohnung in Verbindung stehen.
Endorphine
Das Ziel des Belohnungssystems ist die Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannten Glückshormonen. Das Wort Endorphin ist eine Wortkreuzung aus endogenes Morphin. Dies beschreibt, dass der Körper in der Lage ist, sein körpereigenes Opioid selbst zu produzieren, nämlich das Endorphin.
Opioide gehören zu einer definierten Substanzgruppe, die wegen ihrer schmerzstillenden Wirkung von großer Bedeutung ist, deren Missbrauch andererseits zur Abhängigkeit führt. Aktiviert wird das System sowohl durch Notfallsituationen als auch durch positive Ereignisse.
Das Belohnungssystem bewusst steuern
Durch gewisse Techniken lässt sich bewusst auf das Belohnungssystem einwirken.
Eine Option besteht im Imaginieren der Vorteile einer Verhaltensweise. Das bedeutet beispielsweise sich die Vorteile einer Trainingseinheit in allen Einzelheiten auszumalen.
Besonders effektiv ist es, sich nach einer gesundheitsförderlichen Verhaltensweise zeitnah selbst zu belohnen und somit die Endorphinausschüttung gezielt zu steuern.
Dieser Artikel wurde verfasst von: Mag. Yvonne Pehn, MSc.